Schlafstörung mit Auswirkung auf die Lebensqualität
Insomnia betrifft alleine in Deutschland rund 6 Millionen Menschen und kann sowohl akut als auch chronisch auftreten. Diese Schlafstörung macht sich durch Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen bemerkbar und kann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Stress bis zu medizinischen Grunderkrankungen.
Insomnia, auch als Schlaflosigkeit bekannt, beschreibt die Unfähigkeit, ausreichend Schlaf zu finden. Betroffene haben Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder leiden an zu frühem Aufwachen am Morgen. Diese Schlafstörung kann akut (kurzfristig) oder chronisch (länger als drei Monate) auftreten. Insomnia kann eigenständig bestehen oder als Symptom anderer Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder chronischen Schmerzen auftreten.
Die Ursachen von Insomnia sind vielfältig. Dazu gehören Stress, unregelmäßige Schlafgewohnheiten, schlechte Schlafumgebung, psychische Belastungen sowie bestimmte Medikamente und Substanzen wie Koffein und Alkohol. Auch Erkrankungen wie Asthma, Arthritis oder neurologische Störungen können zu Schlafproblemen führen.
Menschen, die unter Insomnia leiden, berichten häufig von Problemen beim Einschlafen, häufigem Aufwachen während der Nacht oder zu frühem Erwachen. Diese Schlafstörungen führen zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und einer verminderten Leistungsfähigkeit.
Chronische Schlaflosigkeit kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen erhöhen.
Die Diagnose beginnt in der Regel mit einer detaillierten Anamnese und einer Befragung zu den Schlafgewohnheiten. Ärzte nutzen häufig Schlafprotokolle, die der Patient über mehrere Wochen führt, um ein umfassendes Bild zu gewinnen.
In manchen Fällen wird eine Polysomnographie durchgeführt, bei der verschiedene Körperfunktionen wie Hirnströme, Herzschlag und Atmung während des Schlafs gemessen werden. Auch spezielle Fragebögen und Skalen können zur Einschätzung der Schlafqualität beitragen.
Die Behandlung von Insomnia richtet sich nach ihrer Ursache und ihrem Schweregrad. Eine grundlegende Maßnahme ist die Verbesserung der Schlafhygiene. Dazu gehören ein regelmäßiger Schlafrhythmus, der Verzicht auf elektronische Geräte vor dem Zubettgehen und die Schaffung einer ruhigen, dunklen Schlafumgebung. Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können ebenfalls hilfreich sein.
In schwereren Fällen kann eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (CBT-I) eingesetzt werden, um negative Gedanken und Verhaltensweisen zu verändern, die den Schlaf stören. Diese Therapieform hat sich als eine der effektivsten nicht-medikamentösen Behandlungsansätze erwiesen.
Medikamentöse Behandlungen können ebenfalls eingesetzt werden, sollten aber mit Vorsicht erfolgen. Dazu gehören verschreibungspflichtige Schlafmittel, die kurzfristig eingesetzt werden können. Ihr Einsatz sollte gut überwacht werden, um Abhängigkeiten und Nebenwirkungen zu vermeiden.
In den letzten Jahren wird auch der Einsatz von medizinischem Cannabis zur Behandlung von Insomnia immer häufiger verschrieben. Hierbei ist es wichtig, zwischen den beiden Hauptsorten von Cannabis zu unterscheiden: Sativa vs. Indica.
Indica-Sorten sind für ihre beruhigende Wirkung bekannt und enthalten höhere Mengen an Cannabidiol (CBD) und spezifische Terpene wie Myrcen, die eine sedative Wirkung haben. Diese Eigenschaften machen Indica zur bevorzugten Wahl für Menschen, die Schwierigkeiten beim Einschlafen haben.
Sativa-Sorten hingegen wirken eher anregend und können tagsüber bei Müdigkeit und Energielosigkeit eingesetzt werden, sind jedoch weniger geeignet, um Insomnia zu lindern.
Medizinisches Cannabis ist in Deutschland seit März 2017 legal, wenn es von einem Arzt verschrieben wird. Es kann bei schweren Erkrankungen eingesetzt werden, wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichend wirken. Der Einsatz umfasst Indikationen wie chronische Schmerzen, Spastiken bei Multipler Sklerose und bestimmte Formen der Epilepsie und kann auch bei anhaltender Schlaflosigkeit verschrieben werden. Die Abgabe unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben. Patienten benötigen eine ärztliche Verordnung, und die Kosten können in bestimmten Fällen von den Krankenkassen übernommen werden, sofern eine Genehmigung vorliegt.
Bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung sind die Aussichten auf eine Besserung der Insomnia gut. Besonders bei chronischer Insomnia ist eine Kombination aus Verhaltenstherapie und, wenn nötig, medikamentöser Unterstützung zu empfehlen. Änderungen im Lebensstil und die Vermeidung von Schlafstörern wie Koffein oder Bildschirmlicht tragen wesentlich zur Genesung bei.
Insomnia ist eine ernste Schlafstörung, die professionell behandelt werden sollte, um langfristige gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
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