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Bandscheibenvorfall
Oftmals konservativ behandelbar

Ein Bandscheibenvorfall kann starke Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle und Bewegungseinschränkungen verursachen. Besonders betroffen sind die Lenden- und Halswirbelsäule. Doch was sind die Ursachen, welche Symptome treten auf und wann ist eine Operation notwendig? Erfahren Sie hier alles über die besten Behandlungsmöglichkeiten und effektive Maßnahmen zur Vorbeugung, um Ihren Rücken gesund zu halten!


Inhaltsverzeichnis

» Aufbau und Funktion der Bandscheiben
» Was ist ein Bandscheibenvorfall?
» Ursachen eines Bandscheibenvorfalls
» Symptome bei einem Bandscheibenvorfall
» Diagnose eines Bandscheibenvorfalls
» Behandlungsansätze bei einem Bandscheibenprolaps
» Konservative Behandlung
» Operation bei Bandscheibenvorfall
» Prävention: So beugen Sie einem Bandscheibenvorfall vor

Aufbau und Funktion der Bandscheibe

Zwischen den 24 freien Wirbeln unserer Wirbelsäule liegen insgesamt 23 Bandscheiben, über welche eine erhöhte Beweglichkeit und ein schmerzfreies Zusammenspiel der einzelnen Wirbelgelenke erreicht wird. Die Bandscheiben haben eine harte Hülle (Faserring), ihr gallertartiger Kern enthält jedoch viel Flüssigkeit. Mit zunehmendem Alter und durch übermäßige Beanspruchung können sich Risse im Faserring bilden, durch die sich der Gallertkern vorwölbt (Protrusion).

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der elastische Kern aus seinem Faserring heraus (Prolaps). Durch den hierbei entstehenden Druck auf Rückenmark und Nerven kann es zu starken Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit kommen. Die meisten Bandscheibenvorfälle treten im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, da diese den stärksten Belastungen ausgesetzt ist. In den meisten Fällen genügt eine konservative Behandlung, um wieder einen beschwerdefreien Zustand zu erreichen.

Ursachen eines Bandscheibenvorfalls

Ein Bandscheibenvorfall kann verschiedene Ursachen haben, oft spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

  • Degenerative Veränderungen: Mit zunehmendem Alter verlieren die Bandscheiben an Elastizität, wodurch das Risiko eines Vorfalls steigt.
  • Fehlbelastungen und schlechte Haltung: Langes Sitzen, falsches Heben schwerer Lasten oder ungünstige Körperhaltungen können die Bandscheiben überlasten.
  • Übergewicht: Erhöht den Druck auf die Bandscheiben, besonders in der Lendenwirbelsäule.
  • Mangelnde Bewegung: Fehlende körperliche Aktivität führt zu einer Schwächung der Rückenmuskulatur, die die Wirbelsäule stabilisiert.
  • Genetische Faktoren: Eine erbliche Veranlagung kann das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöhen.
  • Unfälle und plötzliche Belastungen: Ein Bandscheibenvorfall kann durch eine abrupte Bewegung oder ein Trauma entstehen.
  • Symptome bei einem Bandscheibenvorfall

    Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls hängen davon ab, ob und wie stark Nerven betroffen sind. Einige Beschwerden können entstehen, indem die veränderte Anatomie zu andauernden Druckwirkungen auf die Nerven im und um den Wirbelsäulenkanal führt. Typische Beschwerden sind:

    • unvermittelt auftretende Rückenschmerzen
    • Lähmungen
    • Taubheitsgefühl
    • andauerndes Kribbeln
    • verhärtete Muskulatur im betroffenen Bereich
    • ausstrahlende Schmerzen

    Bei zahlreichen Bewegungsmustern, häufig beispielsweise auch durch Niesen und Husten, können sich diese Schmerzreize verschlimmern. Die Schmerzen können zudem ins Gesäß und in die Beine hinein ausstrahlen.

    In besonders schweren Fällen wird der von Nerven durchzogene Wirbelsäulenkanal so stark abgeklemmt, dass es zu sogenannten Querschnittssyndromen kommt, die mit starken Lähmungen verbunden sind und mit dem Verlust der Wahrnehmungsfähigkeit von sensitiven Reizen wie Berührungen einhergehen können.

    In den meisten Fällen liegt ein Bandscheibenvorfall zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel oder zwischen dem fünften Lendenwirbel und dem Steißbein vor. In diesem Bereich verläuft unter anderem der Ischias-Nerv. Ein Hexenschuss muss kein Symptom eines Bandscheibenvorfalls sein, die Symptome eines Hexenschusses und eines Bandscheibenvorfalls können sich aber sehr ähneln.

    Diagnose eines Bandscheibenvorfalls

    Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Anamnese und bildgebenden Verfahren:

    • Klinische Tests: Der Arzt überprüft Reflexe, Muskelkraft und Sensibilität.
    • Bildgebende Verfahren: MRT, CT, Röntgen

    Behandlungsansätze bei einem Bandscheibenprolaps

    Bei mehr als 90 Prozent der Bandscheibenvorfälle reicht eine konservative Behandlung (Therapie ohne Operation) aus, um wieder einen beschwerdefreien Zustand herzustellen. Falls der Bandscheibenvorfall lediglich zu leichten Schmerzen oder gering ausgeprägter Muskelschwäche führt, aber keine schwerwiegenderen Symptome wie Lähmungen und gestörte Blasen- oder Darmfunktion bewirkt, kann auf eine Operation in der Regel verzichtet werden. Falls die Beschwerden trotz konservativer Behandlung anhalten, kann eine Operation jedoch ratsam werden.

    Konservative Behandlung

    Ruhigstellung und Bettruhe werden nur noch selten verordnet, stattdessen liegt der Fokus auf einer konstruktiven Beanspruchung durch schmerzarme Bewegungsmuster. Aus diesem Grund umfasst die Behandlung in der Regel eine physiotherapeutische Betreuung, bei der individuell richtige Übungen einstudiert werden. Durch die Bewegungen werden die beteiligten Muskeln trainiert, was die Wirbel entlastet.

    Zudem fördert die Bewegung den Zellstoffwechsel der aus ihrem Faserring ausgetretenen Bandscheiben. Zu den normalerweise bei einem Bandscheibenvorfall günstigen Sportarten gehören unter anderem Aerobic, Rückenschwimmen, Joggen, Tanzen und Skilanglauf. Um weiterhin Sportarten auszuüben, die die Wirbelsäule im betroffenen Bereich belasten, sollte mit dem behandelnden Arzt bzw. Physiotherapeut unbedingt ein ausgleichendes Kraft- und Bewegungstraining besprochen werden.

    Zu den weiteren konservativen Behandlungsmethoden zählen Entspannungsübungen, Wärmeanwendungen und Medikamente wie entzündungshemmende Schmerzmittel. Eine medikamentöse Behandlung kann außerdem der Muskelentspannung und der Bewältigung von Depressionen dienen.

    Operation bei Bandscheibenvorfall

    Bei einem Bandscheibenvorfall muss sofort operiert werden, wenn schwere oder zunehmende Lähmungserscheinungen oder zu starke Druckwirkungen auf das Rückenmark bzw. den sich an das Rückenmark anschließenden sog. Pferdeschweif vorliegen, der aus zahlreichen essentiell wichtigen Nervenbahnen besteht. Eine baldige Operation ist generell auch bei nachlassenden Schmerzen in Kombination mit zunehmenden Lähmungserscheinungen angezeigt.

    In der Regel muss das beschädigte Gewebe durch einen Ersatz aus körpereigenem Knochen oder Fremdmaterial ersetzt werden. Für die Operation eines Bandscheibenvorfalls kommen verschiedene chirurgische Techniken zum Einsatz, wobei mikrochirurgische Operationsverfahren unter Zuhilfenahme leistungsstarker Lichtmikroskope, die sich durch erhöhte Präzision und verringerte Narbenbildung auszeichnen, mittlerweile den medizinischen Standard bilden.

    Unter Umständen ist eine minimal-invasive Vorgehensweise per Endoskop sinnvoller, bei der das Operationsgebiet nicht unmittelbar freigelegt, sondern von innen her durch ein schlauchförmiges Mikroskop betrachtet wird.

    Prävention: So beugen Sie einem Bandscheibenvorfall vor

    • Rückenschule und gezielte Kräftigungsübungen
    • Aufrechte Haltung und rückenschonendes Sitzen
    • Ergonomischer Arbeitsplatz mit höhenverstellbarem Schreibtisch
    • Heben schwerer Lasten mit geradem Rücken
    • Gesunde Ernährung und Normalgewicht halten

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    Zuletzt aktualisiert am: 11.02.2025

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