Viele Patienten sind sich nicht bewusst, dass ein unerfüllter Kinderwunsch in einer Entzündung im Mundraum (Parodontitis) begründet liegen kann. Im Rahmen dieser Expertensprechstunde beantwortet unser Experte, Zahnarzt Dr. Andre Magunski, Zahnarzt aus Düsseldorf (Hellerhof), Fragen von Patienten zum Thema "unerfüllter Kinderwunsch".
Frauen sind in mehrfacher Hinsicht betroffen. Parodontal-Bakterien, also die Bakterien, die Entzündungen im Mundraum hervorrufen, sind außerordentlich aggressiv und lähmen im schlimmsten Fall die gesamte Immunabwehr. Leider beschränken sich diese Bakterien nicht darauf, nur im Mundraum ihr Unheil anzurichten, nein, man kann sie im gesamten Organismus nachweisen.
Das hat für den weiblichen Körper eine Vielzahl von Folgen:
All das wurde durch aktuelle Forschungen bestätigt. Parodontitis (im Volksmund Parodontose) wirkt sich sehr viel negativer auf das gesamte Körpersystem aus als früher noch vermutet. Man kann Frauen mit einem Kinderwunsch nur dringendst anraten, sich vor der Schwangerschaft einer umfassenden Parodontitis-Behandlung zu unterziehen. Bitte bedenken Sie dabei, dass die Auswirkungen mit zunehmendem Alter erheblicher werden.
Es mag Ihnen schwer fallen, sich vorzustellen, dass Parodontitis-Bakterien auch in den Hoden direkt nachgewiesen werden konnten. Sie erniedrigen dort deutlich messbar die Anzahl der produzierten Spermien und sogar deren Beweglichkeit. Das schränkt die Zeugungsfähigkeit eines Mannes nachhaltig ein, denn die Spermien erreichen nicht, wie von der Natur vorgesehen, die Eizelle.
Darüber hinaus zeigen aktuelle Studien einen direkten Zusammenhang zwischen Parodontal-Erkrankungen und einer erektilen Dysfunktion. Nun, es mag Ihnen ein Stück weit als gerecht vorkommen, aber auch Männer sind durch eine Parodontitis dreifach betroffen, wenn es um die Erfüllung des Kinderwunsches geht. Genau wie bei Frauen zeigt sich auch bei Männern, dass der Einfluss bei zunehmendem Alter des Mannes stärker wird.
Diese weit verbreitete Annahme ist in der heutigen Zeit nicht mehr haltbar. Einerseits merkt der betroffene Patient in der Regel von einer Parodontitis in der Frühphase überhaupt nichts, andererseits ist sie für den Zahnarzt nicht unbedingt erkennbar.
Glücklicherweise verfügt die moderne Zahnmedizin über kostengünstige und sichere Diagnoseverfahren. Dabei kommt ein so genannter aMMP-8-Markertest zum Einsatz, der völlig schmerzfrei in 5 Minuten eine sichere Auskunft gibt, ob eine beginnende Parodontitis vorliegt. Hierbei handelt es sich nicht um einen Bakterientest, sondern um einen Enzymtest. Gemessen wird ein körpereigener Marker, der beim Gewebeabbau im Körper entsteht. Verantwortungsbewusste Parodontologen wissen um die Problematik der Erkennbarkeit der Parodontitis und werden Ihnen dazu raten.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
ZahnarztDr. Andre Magunski
Günstiger Zahnersatz, Seniorenzahnmedizin
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