Eine regelmäßige Hautkrebsvorsorge dient der Früherkennung von schädlichen Hautveränderungen und steigert die Chancen auf Heilung. In dieser Expertensprechstunde beantwortet unser Experte, die HNO-Ärztin Dr. Maria Daniela Wiebels, Hautärztin aus Hamburg (Innenstadt), Fragen von Patienten über Hautkrebsvorsorge Kosten und den Ablauf einer Hautkrebsvorsorge-Untersuchung.
Bei der Hautkrebsvorsorge wird die Haut von einem erfahrenen Arzt/Ärztin vom Scheitel bis zur Sohle sorgfältig untersucht. Verdächtige Stellen werden zusätzlich mit einer leistungsstarken Lupe („Dermatoskop“) in 10facher Vergrößerung angesehen und beurteilt.
Mittels Dermatoskop lassen sich nicht nur feinste Strukturen beurteilen, sondern auch tiefer liegende Hautschichten. Nur so kann zuverlässige Diagnostik betrieben werden. Die Hautkrebsvorsorge kann beispielsweise zusätzlich auch mittels Video-Dokumentation durchgeführt werden. Hierbei wird ein genauer Katalog angelegt, z.B. von Muttermalen, um später in vergleichenden Aufnahmen Veränderungen zu erkennen
Die privaten Kassen übernehmen die Kosten für eine Hautkrebsvorsorge in vollem Umfang. Die gesetzlichen Kassen übernehmen in der Regel ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Teil der Untersuchung. Leider ist die standardmäßige und auch wichtige Beurteilung mittels Speziallupe („Dermatoskop“) darin nicht enthalten. Die Zuzahlung für Patienten hierfür beträgt 25 Euro.
Weiterführende Untersuchungen, beispielsweise die Video-Dokumentation, gehen über den gesetzlichen Leistungskatalog hinaus und werden somit auch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die meisten privaten Kassen übernehmen diese Kosten jedoch.
Viele Krankenkassen bieten eine Kostenerstattung für Hautkrebsvorsorge-Untersuchungen an. Es lohnt sich also stets, die Leistungen der eigenen Krankenkasse zu erfragen.
Sollte Ihre Versicherung die Hautkrebsvorsorge Kosten nicht tragen, sollten Sie etwa mit 30 Euro pro Untersuchung rechnen. Empfehlenswert ist es, sich im Vorfeld über die Kosten für Hautkrebsvorsorge bei Ihrem behandelnden Arzt zu informieren.
Bei der Hautkrebsvorsorge wird der gesamte Körper mit dem bloßen Auge und zumeist einer Lupe, jedoch ohne besondere technische Hilfsmittel, wie z.B. dem Dermatoskop, auf verdächtige Hautveränderungen untersucht. Dafür muss sich der Patient in der Regel komplett ausziehen. Vorab wird der Patient über seine Sonnengewohnheiten und die familiäre Vorgeschichte befragt.
Neben der herkömmlichen Untersuchung per Blickdiagnose, gibt es weitere Diagnostikmaßnahmen, die über den gesetzlichen Leistungskatalog hinausgehen und somit meist auch nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Die Hautkrebsvorsorge-Untersuchung kann beispielsweise auch mit einem Auflichtmikroskop, Video-Dermatoskop oder mit Hilfe einer Bilddokumentation durchgeführt werden.
Durch das Auflichtmikroskop kann man tiefer liegende Hautschichten sehen und das Gewebe gut erkennen. Dadurch können auch kleinste Hautveränderungen festgestellt werden. Bei der Bilddokumentation wird ein genauer Katalog angelegt, z.B. von Muttermalen. Bei regelmäßigen Kontrollen kann somit die genaue Veränderung der Haut dokumentiert werden. Mit Hilfe einer Video-Dermatoskopie können Pigmentmale in hoher Auflösung auf einem Bildschirm dargestellt werden. Dadurch können wichtige Details, die mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen sind, deutlich sichtbar gemacht.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass dies vielen Patientinnen und Patienten eher unangenehm ist. Deshalb sparen wir die Untersuchung im Intimbereich auf ausdrücklichen Wunsch aus und verweisen dabei auf die nächste Kontrolle beim Gynäkologen o.ä.. Sollte aber eine konkrete Sorge oder bekannter Bedarf vorhanden sein, wird natürlich auch dieser Teil des Körpers routinemäßig in das Hautkrebsscreening mit einbezogen.
Grundsätzlich kann das Hautkrebsscreening sowohl von Hautärzten als auch Internisten, Allgemeinmediziner und Hausärzten angeboten werden. Die Krankenkassen übernehmen die Hautkrebsvorsorge-Kosten jedoch nur, wenn der behandelnde Arzt eine Fortbildung, die für das Hautscreening vorgeschrieben ist, nachweisen kann. Dies ist bei Hautärzten in der Regel häufiger der Fall als z.B. bei Hausärzten.
Mehr als 270.000 Menschen erkrankten 2015 alleine in Deutschland an Hautkrebs, etwa 30.000 von Ihnen am schwarzen Hautkrebs. Für eine günstige Prognose ist die Früherkennung von entscheidender Bedeutung, denn im Anfangsstadium erkannt kann Hautkrebs erfolgreich und häufig auch gewebeschonend behandelt werden.
Seit der flächendeckenden Einführung der Hautkrebsvorsorge konnte die Anzahl an schweren Verläufen drastisch gesenkt werden. Früherkennung ist also sehr wichtig.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
HautärztinDr. Maria Daniela Wiebels
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