Alle wichtigen Informationen zum Thema Faltenunterspritzung erfahren Sie von unserer Expertin Dr. med. Tanja Baumann, Ästhetische Gesichtschirurgie aus Meerbusch, in dieser Experten-Sprechstunde.
Die Faltenunterspritzung (liquid lift) ist eine Methode zur Behandlung von Falten. Sie wird ambulant in der Arztpraxis durchgeführt und stellt eine Alternative zur operativen Faltenentfernung dar. Während der Anti-Falten-Behandlung wird mit feinen, hauchdünnen Nadeln eine flüssige Substanz unter die Falte gespritzt. Durch den Wirkstoff wird das Faltenniveau angehoben und eine deutliche Straffung der Falte erzeugt. Das Gesicht wirkt sichtlich straffer und jünger.
Ein Facelift, wie man diese Art der Behandlung auch bezeichnet, wird aus rein kosmetischen Gründen angeboten und dient hauptsächlich der Glättung von feinen und tiefen Falten im Gesicht. Dazu gehören:
Je nach Faltenart und Hauttyp wir die Behandlung und der Einsatz des Wirkstoffs individuell auf den Patienten zusammengestellt.
Für eine Faltenunterspritzung können verschiedene Substanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften verwendet werden. Ihr Einsatz richtet sich unter anderem nach der Art der Falten und ihrer Stärke, dem individuellen Hauttyp des Patienten und der Wirkweise der Substanz. Es gibt biologisch abbaubare und nicht abbaubare Substanzen. Die bekanntesten abbaubaren Substanzen sind Hyaluronsäuren, Botox und Kollagene.
Kollagenpräparate sind speziell aufbereitete, gereinigte Präparate tierischen Ursprungs. Hyaluronsäure hingegen ist ein natürlich aufkommendes Polysaccharid, das im menschlichen Körper nachweisbar ist. Fälschlicherweise wird immer von einer Säure gesprochen, obwohl es sich um gar keine handelt. Beliebt ist auch das neurotoxische Protein Botox, das eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur besitzt und so Falten reduziert.
Auch das sogenannte Plasmagel, das aus einer Kombination aus dem Blut des Patienten und Antioxidantien sowie zellstimulierenden Wirkstoffen angereichert wird, kann zur Faltenunterspritzung genutzt werden. Diese biologisch abbaubaren Substanzen verlieren mit der Zeit an Wirkung. Nicht abbaubare Materialien hingegen sind immer synthetisch gewonnen. Im Gegensatz zu abbaubaren Substanzen hält ihre Wirkung mindestens zwei Jahre oder länger an.
Ja, die gibt es durchaus. Es gibt die Möglichkeit körpereigenes Material zu verwenden. Dabei handelt es sich um Eigenfett, das beispielsweise aus dem Bauch, der Hüfte oder dem Oberschenkel gewonnen wird. Das frisch gewonnene Eigenfett wird dann anschließend am Bestimmungsort wieder eingespritzt.
Eine Faltenunterspritzung mit Eigenfett ist eine besonders sanfte aber effiziente Behandlung von Falten und erfordert vom ausführenden Arzt ein großes Know-How. Denn dieser muss mit nur kleinen Fettmengen die Gesichtskonturen perfekt modellieren. Das Facelift mit Eigenfett eignet sich zum Auffüllen der Nasolabialfalte, Stirnfalten sowie hängenden Mundwinkeln. Auch um dem Gesicht etwas mehr Volumen an den Wangen zu geben, kann die Eigenfettunterspritzung sinnvoll sein.
Die Eigenfettunterspritzung sowie auch alle größeren Faltenunterspritzungen mit Eigenfett werden in der Regel in Lokalanästhesie durchgeführt und sind schmerzarm.
Nun, der Vorteil von Eigenfett gegenüber synthetischen Wirkstoffen liegt auf der Hand: Es handelt sich um das körpereigene Fett und kein Fremdmaterial. Die Substanz ist dem Körper also bereits bekannt und mögliche Abstoßungsreaktionen, die sich beispielsweise in Allergien äußern können, werden vermieden. Im Eigenfett sind darüber hinaus auch Stammzellen enthalten, die bei der Faltenunterspritzung mit transplantiert werden. Sie wirken sich positiv auf den Straffungsprozess des Gewebes aus und unterstützen so die äußerliche Verjüngung.
Gegenüber synthetischen Substanzen wie Botox oder Hyaluronsäure hält die Wirkung von Eigenfett bis zu mehrere Jahre an und ist dauerhaft. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Kosten der Faltenunterspritzung aus, sodass eine vergleichbare Behandlung mit Hyaluronsäure viel teurer ist, da mehr Eingriffe notwendig sind.
Ein geschulter Arzt, mit reichlich Erfahrung auf dem Gebiet der Anti-Falten-Behandlung mit Eigenfett, kann mit dieser Methode übertriebenen und unnatürlichen Resultaten vorbeugen und dennoch das gewünschte Ergebnis erzielen, ohne das Gesicht gänzlich zu entstellen. Denn eine gute Faltenbehandlung mit Eigenfett erkennt man mit bloßem Auge nicht. Der Patient sieht nur viel frischer und jünger aus.
Ein weiterer Vorteil der Eigenfettunterspritzung ist der geringe Zeitverlust für den Patienten. Durch die schonende Entnahme und sanfte und bedachte Einspritzung des Eigenfetts sind kaum Spuren der Behandlung sichtbar und in der Regel wird nur ein Wochenende zur Regeneration gebraucht.
Ich weiß, was Sie meinen. Tatsächlich gibt es eine andere Methode. Als Alternative eignet sich ein sogenanntes Fadenlifting. Wie der Name schon sagt, werden bei dem Fadenlifting spezielle, sich auflösende Fäden in das erschlaffte Gewebe eingebracht. Sie werden ja nach Faltenart und gewünschtem Ergebnis individuell positioniert.
Beim Fadenlifting besitzen die speziellen Fäden über eine kollagenbildende Eigenschaft, sodass die erschlaffte Gesichtspartie wieder nach oben gehoben wird. Die Fäden verbleiben ca. 12 Monate im Gewebe und lösen sich dann auf. Vorteil des Fadenliftings ist die nicht-operative Methode. Der Lifting-Effekt kommt ganz ohne chirurgischen Eingriff, Narbenbildung und Maskeneffekt aus. Deshalb ist das Verfahren einem klassischen Facelift überlegen und birgt weniger Risiken.
Das ist ebenfalls eine Art der Anti-Aging-Therapie für das Gesicht. Genau genommen handelt es sich um Mesolift, einer Spezialbehandlung innerhalb der Mesotherapie. Bei dieser Art der Faltenbehandlung kommt Hyaluron in Kombination mit Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien sowie Aminosäuren und durchblutungsfördernden Wirkstoffen zum Einsatz. Das Vitamin-Gemisch wird dann in die Haut gespritzt.
Die Anwendung der Mesotherapie ist völlig schmerzfrei, sanft und schonend, da kein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden muss. Sie beeinflusst positiv den Feuchtigkeitshaushalt der Haut wodurch die Falten schwinden. Die Haut bekommt die natürliche Ausstrahlung wieder zurück. Sie erhält ihren strahlenden Teint zurück, in dem die Kollagen-Bildung angeregt wird und sich die Elastizität als auch die Widerstandsfähigkeit der Haut erhöhen.
Im Normalfall birgt eine Faltenunterspritzung keine größeren Risiken. Dennoch kann es einigen Substanzen wie der Hyaluronsäure zu allergischen Reaktionen kommen. Nach einer Faltenbehandlung sind kleinere Einstiche oder ein leichtes Hämatom (blauer Fleck) ganz normal und komplikationsfrei.
Sollte es einmal doch zu Nebenwirkungen kommen, machen sich diese bemerkbar durch:
In diesen Situationen besteht die Möglichkeit die Hyaluronsäure aufzulösen in dem das Gegenmittel Hyaluronidase gespritzt wird.
Die Häufigkeit von Nebenwirkungen steigt allerdings auch durch die Kompetenz des Anwenders und dem Umfeld der Behandlung. Von unseriösen Faltenunterspritzungen, die in Kosmetikstudios, Friseurläden oder auf sogenannten Botoxpartys angeboten werden, ist strengstens abzuraten. Hier ist meist ein unerfahrener Anwender am Werk. Selten entsprechen die sterilen Bedingungen der Norm, sodass das Risiko für Nebenwirkungen und Komplikationen deutlich erhöht ist.
Nun, die Kosten richten sich immer nach der Methode, dem Hautbild und dem behandelnden Arzt. Ein Vergleich von Preisen und Leistungen ist daher durchaus ratsam. Besonders günstige Angebote sollten allerdings immer hinterfragt werden, um mögliche Komplikationen und Gesundheitsrisiken zu vermeiden.
Im Durchschnitt ist eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure preislich etwa bei 450 Euro einzuordnen. Die Anwendung von Eigenfett liegt ab 2000 Euro, wobei diese Angabe nur eine sehr grobe Orientierung bietet. Da Eigenfett allerdings dauerhaft an Ort und Stelle verbleibt und die Behandlung somit nicht wiederholt werden muss, sind die Kosten für eine Faltenunterspritzung mit Eigenfett der mit Hyaluronsäure überlegen. Ein Mesolift im Rahmen einer Mesotherapie beinhaltet insgesamt fünf Behandlungen und kann Kosten zwischen 600-1200 Euro verursachen. Einzelbehandlungen kosten etwa 250-300 Euro.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
Ästhetische GesichtschirurgieDr. med. Tanja Baumann
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