Eine Vielzahl von Frauen leidet unter der Größe bzw. dem Aussehen ihrer Schamlippen. Durch einen operativen Eingriff kann dies geändert werden. Im Rahmen dieser Expertensprechstunde beantwortet unser Experte, plastischer Chirurg Dr. Martin Preuß, Plastischer Chirurg aus Essen (Rüttenscheid), Fragen von Patienten zum Thema „Schamlippenverkleinerung“.
Zunächst findet ein ausführliches Gespräch mit Ihnen als Patientin statt, in welchem Sie Ihre Beschwerden bezüglich Ihrer Schamlippengröße und Ihre Wünsche und Ziele äußern.
Im Anschluss daran erfolgt eine umfangreiche körperliche Untersuchung mit Befunderhebung, bei der mit Ihnen gemeinsam ein operativer Lösungsvorschlag erarbeitet wird.
Die Operation an sich erfolgt für Sie absolut schmerzfrei, da Sie entweder in Vollnarkose (Intubationsnarkose) oder örtlicher Betäubung mit Dämmerschlaf stattfindet. Diese wird selbstverständlich durch einen Facharzt für Anästhesie durchgeführt und während der gesamten Operationsdauer überwacht.
Operativ werden nun die überschüssigen Hautanteile der Schamlippen entfernt und die Wunden im Anschluss unter Berücksichtigung ästhetischer Aspekte und zu erwartender Narbenbildung in einer speziellen Nahttechnik vernäht.
Die Preise für eine operative Verkleinerung der Schamlippen differieren stark und sind vom Ausgangsbefund und dem daraus resultierenden operativen Maßnahmen abhängig. In der Gesamtkalkulation sind bereits alle von Seiten des Anästhesieteams entstehenden Kosten und gegebenenfalls benötigte Medikamente, wie z.B. für eine postoperative Schmerztherapie mitberechnet.
Als groben Richtwert kann man von Preisen zwischen 2000 - 3000 € ausgehen. Eine genaue Kalkulation der auf Sie zukommenden Kosten bekommen Sie selbstverständlich im Vorfeld der Behandlung, so dass Sie bereits vor Ihrer Entscheidung für oder gegen die Durchführung der Operation ein genaues Bild haben.
Grundsätzlich kann man diese Frage weder mit „Ja“ noch mit „nein“ beantworten. Die Krankenkassen – sowohl die gesetzlichen als auch die privaten – entscheiden hier im Einzelfall.
Die medizinische Indikation für den operativen Eingriff wird anhand verschiedenster Faktoren bewertet. Entscheidend sind beispielsweise die Infektanfälligkeit und –häufigkeit, stark beeinträchtigte Hygienefähigkeit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, psychische Probleme mit der Schamlippengröße, etc.
Es muss im Vorfeld der Operation ein Antrag an die Krankenkasse gestellt und deren Entscheidung abgewartet werden. Diese erfolgt zumeist über den medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK).
Potentiell kann eine Schamlippenverkleinerung auch ambulant durchgeführt werden. Entscheidend hierfür ist eine gute Narkoseverträglichkeit, annähernde Schmerzfreiheit nach der Operation, Ihr Wunsch als Patientin etc.
Das Führen eines PKW ist allerdings an diesem Tag ausgeschlossen, Sie müssen sich fahren und abholen lassen.
Die reine Operationszeit liegt bei ca. 1 - 2 Stunden, jedoch sollten Sie für die OP-Vorbereitungen, die Narkose, die Regenerationsphase nach der Operation am besten den ganzen Tag einplanen.
Wie jede Operation birgt auch die Schamlippenverkleinerung gewisse Risiken, wie z.B. ein Infektionsrisiko, da eine Wunde vorliegt. Des Weiteren kann eine unterschiedlich ausgeprägte Narbenbildung auftreten, was jedoch eher als selten anzusehen ist.
Kurz nach der Operation kann es ebenfalls in seltenen Fällen zu Problemen beim Wasserlassen kommen. Trifft dies bei Ihnen zu, sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Ambulanz aufsuchen. Hier kann Ihnen umgehend mit kleinem Aufwand geholfen werden, da es sich meistens um Schmerzreflexe, Schwellungen oder Krämpfe im Harnröhrenbereich handelt.
Nach der operativen Verkleinerung Ihrer Schamlippen müssen Sie ca. 6 Wochen auf Geschlechtsverkehr verzichten und sollten die Wunde mehrfach täglich reinigen. Die genaue Wundbehandlung wird Ihnen vor der Operation im Detail erläutert. Ein Wundpflaster oder Ähnliches ist nicht nötig, Sie sollten lediglich zum Schutz Ihrer Bekleidung eine Einlage nutzen.
Nach Möglichkeit sollte der OP-Termin so geplant werden, dass innerhalb der ersten 14 Tage nach der Operation keine Menstruation einsetzt. Sinnvoll ist es auch, auf enge Kleidung zu verzichten. Am OP-Tag selber ist eine lockere Bekleidung inklusive Baumwollunterwäsche empfehlenswert.
Das Schmerzaufkommen nach der Operation müssen Sie ebenfalls beobachten und Ihren Arzt bei starken Schmerzen aufsuchen. Regelmäßige Wundkontrollen beim Arzt sollten eingehalten werden. Aber auch dies wird Ihnen im Vorfeld genau erklärt und erläutert.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
Plastischer ChirurgDr. Martin Preuß
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